Nach dem Ende des "Kalten Krieges" wurde die Gefährdung durch Atombomben sowie Bio- und Chemiewaffen als nicht mehr bedrohlich angesehen und daher der ABC-Dienst leider stark vernachlässigt.
Im Rahmen der Vorbereitung zur Abwehr von diversen Gefahrenlagen in Bayern hat sich der Fachdienst CBRN(E) des Bayerischen Roten Kreuzes auf die besonderen Einsatzlagen in folgenden Bereichen spezialisiert:
- C chemische (z. B. Gefahrgutunfall, Brand)
- B biologische (z. B. Pandemie, Laborunfall)
- R radiologische (z. B. Strahlenunfall)
- N nukleare (z. B. KKW-Störfall) und
- E explosive (z. B. mit CBRN verunreinigte Sprengkörper) Stoffe
Die Einsatzkräfte des Fachdienstes sind diejenigen, die durch ihr Wissen, ihre besondere Schutzkleidung und ihr spezielles Equipment im gefährdeten Bereich bei solchen Szenarien eingesetzt werden können.
Gerade im biologischen Bereich der Risikogruppe 4 - hochkontagiöser Patient - konnte der Fachdienst seine Fähigkeiten weiter ausbauen und unterstützte zuletzt die Bundesregierung bei der Erarbeitung von Standards und Konzepten zur Evakuierung von EBOLA-Patienten aus Westafrika.
Neben der gesetzlich ableitbaren Verpflichtung zur Mitwirkung im Katastrophenschutz ist das Bayerische Rote Kreuz im Sinne seines Selbstverständnisses permanent bemüht, Schritte zu gehen und Überlegungen umzusetzen, Betroffenen von Schadens-/Großschadenslagen eine möglichst frühzeitige Hilfe zur Verbesserung der Gesamtbehandlungsprognose zukommen lassen.