Alle zwei Jahre versammeln sich sämtliche Delegierte des BRK zur Landesversammlung, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. In diesem Jahr stand besonders das Ehrenamt und seine Stärkung im Fokus. Anlässlich der 41. Landesversammlung forderte Präsidentin Angelika Schorer: "Auf die vergangenen Krisenjahre müssen klare Maßnahmen folgen. Wir müssen wieder mehr investieren, in den Katastrophenschutz, in den Zivilschutz, in unsere Sicherheitsinfrastruktur – und damit ganz besonders in das Ehrenamt."
Die mehr als 200.000 Ehrenamtlichen des BRK sind in den vergangenen Jahren bei vielen Krisen eingesprungen, als staatliche Strukturen an ihre Grenzen stießen.
Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, in guten - und vor allem auch in schwierigen Zeiten. Deshalb ist es notwendig, dass wir Menschen für ihr ehrenamtliches Engagement nachhaltig würdigen.
Dies könne mit steuerlichen Vergünstigungen oder Anrechnungen auf die Rente realisiert werden. Das BRK forderte deshalb die bayerische Staatsregierung auf auf Bundesebene einen Antrag zur Änderung des Steuerrechts einzubringen.
Das wäre eine echte und für die Menschen spürbare Stärkung des Ehrenamts.
Ferner gibt es in Bayern Nachholbedarf bei der Freistellung von ehrenamtlichen Einsatzkräften für die Aus- und Fortbildung oder für Übungen. Bei Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk ist eine solche Freistellung bereits möglich, nicht aber bei den Hilfsorganisationen. Schorer forderte daher: "Dieser Zustand ist nicht länger tragbar und wir sind hier mit dem zuständigen Innenminister auf einem guten Weg. In dieser neuen Legislaturperiode muss die Ungleichbehandlung enden!"
Die BRK-Landesversammlung hat heute wichtige Entscheidungen und Beschlüsse gefasst, die das Bayerische Rote Kreuz als Ganzes stärken und voranbringen werden.
Diese wegweisenden Satzungsänderungen betreffen die Organisationsentwicklung, die Verbandsumlage sowie der Etablierung des Konventionsbeauftragten auf allen Verbandsebenen.
Hinsichtlich der Organisationsentwicklung wurde dem Präsidium der Auftrag erteilt ein Ziel- und Aufgabenbild zu formulieren sowie die sich daraus ergebende Struktur des BRK zu entwickeln.
Die Verbandsumlage, mit der Kreisverbände die Bezirks- und Landesebene finanzieren, wurde angepasst. Seit 2009 wurde die Verbandsumlage nicht wesentlich angehoben. Aufgrund tariflicher Steigerungen und einer Zunahme an Aufgaben und Pflichten der Landesgeschäftsstelle ist eine Anpassung nun unausweichlich geworden. Mit der beschlossenen einmaligen Erhöhung der Verbandsumlage werden die Bezirksverbände und die Landesgeschäftsstelle nun befähigt, wichtigen Aufgaben für den Gesamtverband auch in Zukunft nachkommen zu können.
Ferner beschloss die Landesversammlung des BRK, dass künftig auch ein*e Konventionsbeauftragte*r dieses Gremium – und die Vorstandsgremien aller Verbandsebenen – ergänzt. Besonders vor dem Hintergrund des humanitären Völkerrechts, das mehr denn je in Erinnerung zu rufen ist, und den Wurzeln des Roten Kreuzes im völkerrechtlichen und humanitären Bereich, ist dieses Amt eine wichtige Ergänzung in der Landesversammlung und weiteren Vorstandsgremien des BRK.
Mehr als 400 Delegierte waren in Schrobenhausen zusammengekommen, um sich mit weiteren wichtigen Frage- und Weichenstellungen über die Zukunft des BRK zu befassen. Die Delegierten kommen aus allen Kreis- und Bezirksverbänden, in denen sie von Mitgliederversammlungen gewählt wurden. Bei der letzten Landesversammlung in 2021, die in hybrider Form abgehalten wurde, war Angelika Schorer zur Präsidentin gewählt worden.
Lassen sie uns das Rotkreuz-Gefühl der Menschlichkeit bei allen Diskussionen und Herausforderungen nie vergessen. Es treibt uns an, gibt uns Hoffnung und lässt uns an das Gute im Menschen glauben.