· Pressemitteilung

BRK forciert Neuordnung des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes - Entscheidender Schritt durch Kooperationsprojekt

München/Cham, den 23. Juni 2016


"In unseren Bemühungen um eine Neuordnung des
grenzüberschreitenden Rettungsdienstes zwischen Bayern und
Tschechien hat das BRK einen wichtigen Teilerfolg erzielt", so BRKPräsident
und Vorsitzender des Kreisverbandes Cham, Theo Zellner.


In seiner Vergabesitzung vom 22.6.2016 hat der Begleitausschuss
des europäischen Förderprogrammes INTERREG V innerhalb des
Programmes zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen
dem Freistaat Bayern - Tschechische Republik den vom BRK
Kreisverband Cham mit Unterstützung der sieben grenznahen
Nachbarkreisverbände und der Landesgeschäftsstelle eingereichten
Projektantrag "Kompetenz- und Koordinierungskonzept grenzüberschreitender
Rettungsdienst" genehmigt.


In wochenlanger Vorbereitung wurde seitens der durchführenden
Projektpartner Rettungsdienst Pilsen, Westböhmische Universität
Pilsen, Technische Hochschule Deggendorf, vertreten durch Herrn
Prof. Dr. Horst Kunhardt und dem Bayerischen Roten Kreuz als
Antragsteller ein voll umfängliches Strategiekonzept für ein
bayernweites Pilotprojekt erarbeitet, dessen
Ergebnisse einen nachhaltigen und praxisnahen Ausbau der Notfallrettung
zwischen den Rettungsdiensten beider Länder erreichen
und umsetzen werden.


"Mit diesem Projekt wird eine neue Ära der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit des Rettungsdienstes mit Tschechien eingeleitet
und auf zeitgemäße, neue Beine gestellt. Das Projekt wird einen elementaren Beitrag dazu leisten, dass in den Grenzregionen beider Länder grenzenloses Helfen möglich wird", so BRK-Präsident Theo Zellner.


Das Bayerische Rote Kreuz mit seinen insgesamt 25 Rettungswachen
in 8 beteiligten Kreisverbänden bedankt sich im Namen
aller Projektpartner für diese positive Entscheidung beim Begleitausschuss
INTERREG V, bei der Regierung der Oberpfalz und bei
allen politischen Befürwortern und Unterstützern. Insbesondere
bedanken wir uns beim Bayerischen Staatsministerium für
Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, vertreten durch
Ministerin Ilse Aigner, bei Herrn Bezirkstagspräsidenten und
Landrat Franz Löffler und bei Herrn Ivo Grüner vom Bezirk Pilsen.
"Wir freuen uns auf diese neue, verantwortungsvolle Aufgabe, die
hilfsbedürftigen Menschen auf beiden Seiten der Grenze direkt zu
Gute kommt", sagt der BRK-Präsident. Der Rettungsdienst Pilsen
einerseits und das Bayerische Rote Kreuz andererseits stellen eine
länderinterne Notfallversorgung in den betroffenen Regionen bis
zur jeweiligen Landesgrenze gesetzeskonform sicher. Fakt ist aber
leider auch, dass durch die noch immer geltenden unzeitgemäßen
Vorschriften und Verordnungen, Sachzwänge, Informationslücken
und Sprachbarrieren ein schneller, effektiver und moderner
Rettungsdienst bis heute nicht möglich ist.


Im Projekt wird ein neuer, praxisnaher und zukunftsweisender
Ansatz in der grenzüberschreitenden Notfallversorgung verfolgt.
Steigende Zahlen bei Verkehr und Tourismus machen neue Überlegungen,
Konzepte und Weichenstellungen erforderlich. "Mit der
Technischen Hochschule Deggendorf, der Westböhmischen
Universität in Pilsen und dem Rettungsdienst Pilsen haben wir
starke, praxisnahe und kompetente Netzwerkpartner mit im Boot",
ergänzt Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner vom BRK in
Cham.


Mit der Projektumsetzung wird zum 1.7.2016 begonnen, die Laufzeit
beträgt drei Jahre. Der Projektstandort für die bayerische Seite
wird in der Stadt Furth im Wald sein.
Eine detaillierte Projektvorstellung mit allen Projektpartnern wird
zeitnah erfolgen.