· Pressemitteilung

BRK fordert bessere Personalausstattung in den Notaufnahmen

Im Rahmen ihrer jährlichen Rettungsdienst-Konferenz, die dieses Jahr in Kempten tagt, fordert Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk gut ausgestattete Notaufnahmen in den Kliniken. Besonders am Wochenende müsse in den Kliniken eine ausreichende Personalvorhaltung gewährleitet sein.

 

Engpässe in den Notaufnahmen der Kliniken führen zu vermehrten Abweisungen von Patienten und zu einer langwierigen Suche nach geeigneten Notaufnahmeplätzen. "Längere Transportwege aufgrund des Kliniksterbens können nicht zu Lasten der Hilfsorganisation gehen." Der BRK Chef  verlangt von den Krankenkassen, dass sie die daraus resultierenden Kosten in Höhe von 10 Millionen  Euro für mehr Personal anerkennen.

 

Auch die steigende Zahl an unnötigen Alarmierungen macht dem BRK große Sorgen. "Unsere Retter werden immer häufiger für Bagatell-Beschwerden gerufen, das belastet das System ohne Not", so das BRK.

 

  

Verdrängung im Ehrenamt führt zu Kostensteigerung

 

Mit rund 80 Prozent Anteil von insgesamt 1,5 Millionen Einsätzen steht Bayerns größte Hilfsorganisation an der Spitze der Leistungsanbieter im Rettungsdienst. Probleme bereitet den Rettern die extreme Leistungsverdichtung im Rettungsdienst. "Das BRK ist ein großer verlässlicher und qualitätsorientierter Leistungserbringer. Wir brauchen klare Funktionen für Ehrenamtliche, sie dürfen nicht aus dem System verdrängt werden", so BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk heute im Kempten.

 

Nach Berechnungen des BRK ist mit einem Rückgang des heute noch fast 20%igen Leistungsanteils der Ehrenamtlichen zu rechnen, weil zum Beispiel der ständig steigende Fortbildungsaufwand für das neue Berufsbild Notfallsanitäter von den Ehrenamtlichen nicht mehr erfüllt werden kann. Gleichzeitig warnt das BRK durch ihren Ausfall vor Kostensteigerungen. "Sind wir im Rettungsdienst nur noch hauptamtlich aktiv, wird das System in Bayern rund 30 Millonen Euro teurer", sagt Stärk.

 

Kosten

 

In 2015 waren für den Rettungsdienst insgesamt 300 Millionen Kosten angefallen, wobei den Hauptanteil die Personalkosten ausmachen. Allerdings sind damit nicht alle Posten gedeckt. "Für den Digitalfunk haben wir für 2015 noch keine Einigung mit den Kostenträgern erzielen können. Hierfür sind noch einmal mindestens 6 Millionen Euro nötig." Das ist nicht neu für das BRK, in den vergangenen Jahren musste die Hilfsorganisation oftmals die Schiedsstelle anrufen, um eine Einigung erzielen zu können. Für das laufende Jahr 2016 habe man sich jedoch bereits mit den Krankenkassen auf ein Kostenvolumen geeinigt.

 

Struktur und BRK-Leistungen im Rettungsdienst

 

  • Der Land-Rettungsdienst wird in Bayern zu gut 80% vom BRK erbracht:
  • 73 Kreisverbände, die alle 96 Landkreise und kreisfreien Städte abdecken - jede der über 2000 Städte und Gemeinden in Bayern wird vom BRK innerhalb der gesetzlich festgelegten Ausrückezeit/Hilfsfrist von 12 Minuten versorgt mit rettungsdienstlichen  Leistungen.
  • 8 von 26 Integrierten Leitstellen für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung  (Hochfranken, Straubing, Bayreuth, Coburg, Donau-Iller, Mittelfranken, Oberland und Schweinfurt)
  • 2 Rettungshubschrauberstandorte (Kempten und Traunstein)
  • Bergrettung durch die Bergwacht zu 100% und zu 100& ehrenamtlich
  • Wasserrettung durch die Wasserwacht zu 90%, dies zu 100% ehrenamtlich 

 

Mitarbeiter

Im System arbeiten rund 5000 hauptamtlich beschäftigte Mitarbeitern - davon rund 2000 Rettungsassistenten und 3000 Rettungssanitätern, die in 2015 etwa 4,8 Millionen Vorhaltestunden erbracht haben. Die Fachkraftquote ist konstant 60%.

 

Leistungsdaten 2015

 

  • Für die Leistungserbringung stehen 1250 Fahrzeuge zur Verfügung,
  • davon 520 RTW* und 470 KTW*an 347 Standorten - davon sind 290 Rettungswachen und 57 Stellplätze.
  • Im Allgäu: 14 Rettungswachen und 3 Stellplätze. Im Allgäu: 56 Fahrzeuge insgesamt, davon 21 RTW und 23 KTW plus 12 NEF.
  • In 2015 1,2 Millionen BRK-Einsätze
  • Pro Rettungswache und Stellplatz hatten wir demnach in 2015 fast 3500 Einsätze oder 240 Einsätze pro Mitarbeiter und Jahr. Dies sind Steigerungen von 5-7 % gegenüber dem Jahr 2014.

 

RTW: Rettungstransportfahrzeuge

KTW: Krankentransportfahrzeuge