Der Bundesfreiwilligendienst soll um 53 Millionen Euro und das Freiwillige Soziale Jahr um 25 Millionen Euro gekürzt werden. Gleichzeitig steigen jedoch die Ausgaben des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das selbst Freiwilligendienste anbietet, um mehr als acht Millionen Euro an.
"Diese Kürzungen sind nicht nachvollziehbar. Schon jetzt müssen wir vielen jungen Menschen absagen, da die Bundesfinanzierung nicht ausreichend ist, um der hohen Nachfrage nach Freiwilligendiensten gerecht zu werden", erklärt BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer. "Jeder investierte Euro in Freiwilligendienste ist gut angelegtes Geld. In Zeiten des Fachkräftemangels benötigen wir jede helfende Hand. Es sind gerade die Freiwilligendienstleistenden, die mit Überzeugung und Tatkraft in den sozialen Tätigkeitsfeldern unterstützen und aktiv mitanpacken. Der Rotstift würde an der absolut falschen Stelle angesetzt."
Aus Sicht des Bayerischen Roten Kreuzes wirkt es absurd, dass immer wieder über die Einführung eines sozialen Dienst- oder Pflichtjahres diskutiert wird, während das vorhandene Engagement junger Menschen nicht vollständig ausgeschöpft wird. Die Nachfrage nach Freiwilligendiensten beim BRK übersteigt stets die verfügbaren Stellen. "Daher fordert das BRK seit langem eine Erhöhung der Mittel, um mehr Menschen den Zugang zu diesen wichtigen und wertvollen Berufen zu ermöglichen", so Meyer.
Das Bayerische Rote Kreuz hat im vergangenen Jahr 2022 rund 1.400 Freiwilligendienstleistende (FSJ und BFD) begleitet.