Ein Pilotprojekt in der Region Ingolstadt untersuchte den Nutzen von what3words für die Zusammenarbeit zwischen der Integrierten Leitstelle und dem Rettungsdienst. Das Pilotprojekt wurde im Rahmen einer empirischen Untersuchung wissenschaftlich begleitet. Mehr als 200 Einsätze über einen Zeitraum von 7 Monaten stellen hierbei die Grundlage der Auswertung dar.
Die Auswertung zeigt, dass what3words nahezu zu gleichen Teilen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften verwendet wurde. Die Anwendungsfälle wurden in 18 Klassen bzw. Unterklassen unterteilt. Innerorts fand das System besonders häufig auf Straßen, Sportanlagen oder in Parks, außerorts meist bei Einsätzen auf Landstraßen oder Wirtschaftswegen Anwendung“, heißt es in der Studie.
„what3words ist ein tolles Tool und eine gute Unterstützung für unsere Arbeit“, erzählt Disponent Alexander Wolf.
Er arbeitet in der ILS Ingolstadt und hat schon den ein oder anderen Einsatz mit Hilfe des Systems abgewickelt. Für ihn ergänzt die App das Portfolio rund um Koordinatensysteme. Die meisten Einsatzleitsysteme können what3words Adressen bereits verarbeiten.
Wir nutzen bei uns den Smartlocator, darin sind auch der E-Call- und AML-Daten bereits implementiert.
Kommunikationsschwierigkeiten oder Missverständnisse bei den Wörtern der Adresse halten sich laut Wolf in Grenzen. Außerdem inkludiert das what3words System eine Funktion, die der einfachen Erkennung und Vermeidung von Fehlern dient.
Im Altmühltal gehen viele klettern oder wandern. Ich erinnere mich an einen Einsatz, bei dem wir durch what3words schnell herausfinden konnten, wo sich die verunfallte Person befand. Das war auch deshalb von Vorteil, weil Hubschrauber und Bergwacht alarmiert wurden und so alle Einsatzkräfte wussten, wo sich die Person genau befindet“, berichtet Alexander Wolf.
Einer gestürzten Reiterin konnte Notfallsanitäter Tobias Wittmann aus dem Kreisverband Ingolstadt dank genauer Dreiwortadresse schnell helfen.
Die Leitstelle hat die Dreiwortadresse abgefragt und weitergegeben. Die Mutter der Verunfallten kannte die Stelle genau und konnte den Ort deshalb über what3words genau lokalisieren“, erklärt Wittmann.
Die Mitarbeitenden im Rettungsdienst sehen die Adresse auf dem Einsatzfax oder in ALAMOS und geben sie auf dem Diensthandy ein. Mittlerweile werden die drei Worte standardmäßig mitgeschickt. Und die Nachteile? Die gibt es laut Wittmann schon.
Ein Verschreiber kann schon einmal passieren und das verursacht dann weitere Fehler. Ansonsten ist die App ist eine gute Sache und nutzerfreundlich, üben muss man nicht damit.
Gleich klingende Wörter wurden von what3words extra weit auseinander gelegt. Sollte doch ein Verschreiber passieren, erkennt das System die verschiedenen Adressen und zeigt deren Region an.
Auch bei what3words ist man froh über das wichtige Anwendungsfeld, das die App bedient.
Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Pilotstudie des BRK zusammen mit dem Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Region Ingolstadt, die den Wert von what3words für Rettungsdienste und die Öffentlichkeit quantifiziert und zeigt, wie mit unserer Technologie Zeit und Ressourcen gespart werden können, wenn es wirklich darauf ankommt. Bei jedem 112-Anruf ist es entscheidend, dass die sich in Notlagen befindenden Menschen ihren Standort nennen können, damit so schnell wie möglich Hilfe geschickt werden kann. Aber genau das ist oft schwieriger als gedacht – vor allem, wenn man sich an unbekannten Orten befindet“, kommentiert Laura Schediwy, die bei what3words den DACH Markt leitet.
Am Montag, 18.12.2023, findet für alle Interessierten aus Rettungsdienst und Integrierten Leitstellen ein Webinar zu what3words statt. Die beiden Initiatoren des Pilotprojekts, Rainer Kimmel und Florian Dax sowie der Studienverantwortliche Martin Vogler stehen in diesem Webinar für Fragen hinsichtlich der Studie gerne zur Verfügung.
Alle Informationen zum Webinar findet ihr HIER.
Die Veröffentlichung der Studienergebnisse kann HIER eingesehen werden.