· Pressemitteilung

Forschungsprojekt „KIResQ“ testet neue Technologien zur Vermisstensuche

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts KIResQ („KI-basierte Auswertung von Wärmebildern für ein schnelleres Auffinden vermisster Personen“) entwickeln Projektpartner innovative Werkzeuge auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI), um Personensuchen – insbesondere in unwegsamem Gelände – effizienter zu gestalten.

Das Projekt wird von der Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes koordiniert. Weitere Partner sind das Institut für Maschinelles Sehen der Hochschule Kempten sowie die Eifert Systems GmbH. Fachlich begleitet wird die Initiative von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Im Rahmen einer groß angelegten Forschungsübung an der Talstation Tegelberg in Schwangau kamen am heutigen Freitag, den 25.04.2025, erstmals die entwickelten Technologien unter realen Bedingungen zum Einsatz. Gemeinsam trainierten Drohnenteams, Rettungshundestaffeln und Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei das Auffinden vermisster Personen im alpinen Gelände – bei Einbruch der Dunkelheit.

Zu den Beobachterinnen und Beobachtern vor Ort zählten unter anderem BRK-Präsidentin Angelika Schorer, BRK-Ehrenpräsidentin Prinzessin Christa von Thurn und Taxis, der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration, Dr. Erwin Lohner, sowie der Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes, Polizeipräsident Norbert Radmacher.

Bisher erfolgt die Auswertung von Wärmebildern durch Drohnen oder Hubschrauber ausschließlich manuell durch Einsatzkräfte – eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe. Hier setzt KIResQ an: Mit KI-gestützter Mustererkennung werden Wärmebilddaten automatisch analysiert, um verdächtige Wärmesignaturen schnell und zuverlässig zu identifizieren. Die automatisierte Analyse soll künftig dabei helfen, vermisste Personen schneller zu finden – und damit ihre Überlebenschancen deutlich zu erhöhen.

„Im Projekt KIResQ vereinen sich technologischer Fortschritt, innovative Einsatzmittel und das Engagement ehrenamtlicher Kräfte aus vielen Bereichen. Alle Kompetenzen werden gebündelt, um Menschenleben zu retten. Mit der KI-gestützten Auswertung gewinnen wir wertvolle Zeit, schonen Ressourcen und verbessern die Effizienz im Einsatz“, resümiert BRK-Präsidentin Angelika Schorer.

Beim Übungsszenario am Tegelberg wurden die Forschungsergebnisse unter realen Bedingungen erprobt und dem Fachpublikum vorgestellt. Dazu wurden mehrere Personen im alpinen Gelände bei aufkommender Dunkelheit gesucht. Bei der Großübung kamen die innerhalb des KIResQ-Projekts entwickelten Lösungen zur besseren Koordinierung mehrerer Drohnensysteme sowie die automatische Bildauswertung von Wärmebildern mittels KI zum Einsatz. Durch diese Komponenten können vermisste Personen schneller gefunden und deren Überlebenswahrscheinlichkeiten erhöht werden. 

Die Übungsergebnisse werden zur Erstellung konkreter Handlungsempfehlungen für die Einsatzkräfte genutzt, die bis zum Projektende Mitte 2025 erstellt werden. Die entwickelten Lösungen stehen ab Mitte des Jahres für alle Einsatzkräfte zur Verfügung.