· Pressemitteilung

Häftlingsblut aus der DDR in Bayern gelandet!

Die ARD-Sendung "Report aus Mainz" hat am 14.1.2014 gemeldet, dass der Blutspendedienst des BRK in den 80er Jahren Blutkonserven aus der damaligen DDR bezogen hat. Wie Report weiter berichtet, gibt es Nachweise dafür, dass die Blutkonserven aus der DDR damals offenbar von Strafgefangenen entnommen worden sind unter fragwürdigen, menschenverachtenden Umständen. Ob Häftlingsblut tatsächlich über das BRK in Bayern angekommen ist, wurde in dem TV-Bericht nicht gesagt.

 

Diesen Bluthandel hat es tatsächlich gegeben - das ist nicht neu und wurde Ende der 90er Jahre bereits sehr intensiv von den Medien berichtet im Zusammenhang mit dem damaligen "Blutspendeskandal". Der Blutspendedienst des BRK hat diese Lieferungen jedoch sehr schnell wieder gestoppt - offenbar waren den damaligen Verantwortlichen selbst Zweifel gekommen!

 

Wir können jedoch heute nicht mehr ermitteln, ob die damals Verantwortlichen davon gewusst haben, dass die Blutbeutel womöglich von politischen Häftlingen gekommen sind oder sonst irgendwie unfreiwillig entnommen wurden. Es existieren bei uns dazu weder Unterlagen noch ist auch nur einer der damals Verantwortlichen noch beim BRK oder dem Blutspendedienst beschäftigt.

Der Blutspendedienst des BRK hat damals wie heute geworben für die freiwillige Blutspende. Nur eine freiwillige Blutspende ist ethisch vertretbar und entspricht den Rotkreuz-Grundsätzen.
Ich bedauere diese Vorgänge aus den 80er Jahren zutiefst und niemand, absolut niemand im heutigen BRK oder seinem Blutspendedienst würde auch nur im Traum daran denken, so etwas zu tun oder zu billigen. Dennoch ist es damals geschehen! Wir können es heute nicht mehr rückgängig machen! Es tut mir persönlich - und ich bin sicher: jedem Rotkreuzler! sehr leid, dass Menschen gegen ihren Willen zur Blutspende gezwungen worden sein könnten, wie es der ARD-Bericht befürchten lässt.

 

Leonhard Stärk, BRK-Landesgeschäftsführer