CBRNE steht für chemische, biologische, radiologische, nukleare oder explosive Stoffe. Der Fachdienst kommt immer dann zum Einsatz, wenn Lagen mit eben diesen Stoffen auftreten – wie jetzt in der Coronakrise. Der erste Einsatz des Geräts fand nun an der Teststation Donautal-Ost statt und die Wirksamkeit des Geräts wurde von Landesfachdienstleiter und Fachberater CBRNE Bayern Tobias Muhr für sehr gut befunden. „Wir konnten damit sehr gute Ergebnisse erzielen. Es ist für unseren Fachdienst äußerst hilfreich und wir werden es in Zukunft sicher wiedereinsetzen“, so Muhr.
Und wie funktioniert dieses Heißwasserdampf-Desinfektionsgerät? Wie der Name schon sagt, wird mit heißem Dampf gearbeitet. Damit werden große Flächen, wie Böden, Hallen oder Zelte aber auch Geräte und Materialien desinfiziert. Dies erfolgt auf zwei Arten, die zusammenwirken:
1) Die
mechanische Wirkung des Strahls wirkt ähnlich wie das Schrubben eines Lappens. Dadurch werden Erreger und Bakterien inaktiviert.
2) Die
Hitze inaktiviert die Erreger. Dabei ist das Gerät individuell einstellbar: Coronaviren werden bei 65-70°C inaktiviert, bei der Dekontamination von Verletzten eines Gefahrguteinsatzes genügen aber beispielsweise 28°C. Beim Einsatz an der Teststelle Donautal Ost wurde das Gerät auf 130°C eingestellt, um die Zelte und Materialien komplett zu reinigen.
Als dritte Option kann
Desinfektionsmittel dem Strahl beigemischt werden, aber in viel geringeren Mengen.
Umweltschonend ist das Gerät damit auch, da nur heißer Dampf versprüht wird. Dies macht auch die Anwendung für die Einsatzkräfte angenehmer, da mit weniger Chemikalien gearbeitet wird. Tobias Muhr kann sich gut vorstellen, die Geräte flächendeckend im Freistaat einzusetzen: „Es ist eine großartige Ergänzung für den Fachdienst CBRNE.“ Die Geräte könnten dann bei verschiedensten Lagen zum Einsatz kommen: bei Tierseuchen, um Ställe und Geräte zu desinfizieren, bei Chemie-Lagen wie Gefahrgut- oder LKW-Unfällen, die eine Dekontamination erfordern oder bei Pandemien wie der aktuellen Coronakrise.