Da die Häufigkeit derartiger Ereignisse zunimmt, benötigen sie zusätzliche, spezielle Trainingsmöglichkeiten, um auf diese Gefahren besser vorbereitet zu sein. Denn nur was geübt wird, kann in der Praxis erfolgreich angewendet werden.
„2021 wurde uns mehrfach sehr eindrücklich die zerstörerische Kraft des Wassers vor Augen geführt. Die Wasserwacht-Bayern stand und steht hier als kompetenter Partner mit mehr als 57.000 aktiven Kräften zur Verfügung.“ – Marcus Röttel, Technischer Leiter Wasserwacht-Bayern
Bereits jetzt wird bei der Wasserwacht-Bayern viel, intensiv und auf hohem Niveau geübt. Es gibt jedoch Szenarien, die in Bayerns natürlichen Gewässern nicht oder nicht sicher geübt werden können. Dazu gehören Rettungsmanöver in überfluteten Ortschaften, Tauchen in Gebäuden unter Strömungsbedingungen und die Rettung aus Wehranlagen. In letzteren entstehen häufig Wasserwalzen, die auch für Einsatzkräfte Lebensgefahr bedeuten. Umso wichtiger ist es mit ihnen umgehen zu können und diesen Umgang in einem kontrollierten Umfeld zu trainieren.
„Durch die veränderten Schadenslagen und deren schnelle zeitliche Entwicklung, muss der Katastrophenschutz moderner, flexibler und damit einsatzspezifischer aufgebaut werden. Um die Qualität der Ausbildung für extreme Einsatzsituationen zu verbessern, braucht es ein bayerisches Wasserrettungszentrum zur optimalen Ausbildung und Einsatzvorbereitung.“ – Marcus Röttel, Technischer Leiter Wasserwacht-Bayern
In einem Wasserrettungszentrum könnten unter sicheren, steuerbaren Bedingungen eben diese Szenarien geübt werden. Wie könnte das konkret aussehen? Ein Strömungskanal mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten, eine künstliche Wehranlage oder ein Hochwasserdeich, an dem die Deichverteidigung trainiert wird. Vom Taucher über den Wasserretter bis zum Bootsführer oder sogar bis zum Einsatzleiter, der aus einem Beobachtungsraum das Szenario überblicken kann, würden verschiedene Fachrichtungen von einem bayerischen Wasserrettungszentrum profitieren. Eine überflutete Wasserfläche für den Bootseinsatz sowie eine überschwemmte Ortschaft mit Häuserattrappen für Evakuierungsübungen würden das Zentrum abrunden. Mehr Üben heißt mehr Sicherheit – nicht nur für Personen in Not, sondern auch für die Einsatzkräfte.