· Pressemitteilung

Syrische Bürgerkriegsflüchtlinge brauchen mehr Unterstützung!

"Wir begrüßen es, dass eine reiche Industrienation wie Deutschland, zusätzliche Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufnehmen will. Sie muss dann aber auch ausreichende Mittel für die Beratung und Betreuung dieser Menschen zur Verfügung stellen, die ihre Heimat verlassen mussten und in Deutschland Schutz und ein friedliches Leben suchen", fordert Brigitte Meyer, Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern.

 

Die Bundesregierung hat sich 2013 bereit erklärt, 10.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen in Deutschland Schutz zu gewähren. Viele dieser Menschen, die wegen des Bürgerkrieges ihre Heimat verlassen mussten, sind verstört und traumatisiert. Um sich in Deutschland zurechtzufinden und den Alltag in der neuen Umgebung bewältigen zu können, brauchen sie und ihre Kinder Hilfe und Unterstützung. Die Migrationsberatungsstellen und Jugendmigrationsdienste der Wohlfahrtsverbände haben hier Verantwortung übernommen und unterstützen, beraten und begleiten die bereits aufgenommenen Flüchtlinge in diesem Prozess. Da die Migrationsdienste jedoch durch die verstärkte Ein-reise von EU-Zuwanderern und der Beratung von anerkannten Flüchtlingen überlastet sind, haben sie keine weiteren Kapazitäten für diese Aufgabe frei. Insbesondere in München wurde bereits deutlich, dass mit dem bestehenden Personal die notwendige Unterstützung nicht geleistet werden kann.

 

Durch den Bürgerkrieg in Syrien sind rund 2,8 Millionen Syrer auf der Flucht. Der Libanon hat 34 Prozent, Jordanien und die Türkei je 24 Prozent, Deutschland bisher weniger als ein Prozent der Flüchtlinge aufgenommen.

 

Die Innenminister der Bundesländer, die derzeit tagen, werden voraussichtlich die humanitäre Aufnahme von zusätzlichen syrischen Flüchtlingen beschließen. Die Freie Wohlfahrtspflege begrüßt eine weitere Aufnahme, fordert jedoch von Bundesregierung und Freistaat Bayern einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Flüchtlingen ein. Dies bedeutet, dass menschenwürdige Unterkünfte und eine materielle Grundversorgung zur Verfügung und Mittel für die Beratung und Betreuung der Flüchtlinge bereitgestellt werden. "Beide, Bundesregierung und Freistaat, müssen einen Beitrag zur Sicherstellung der humanitären Hilfe und der sozialen Betreuung für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge leisten", so Brigitte  Meyer.

 

 

Ansprechpartnerin für Fachfragen:

Ute Linck

Teamleiterin Migration und Teilhabe

Bayerisches Rotes Kreuz, Landesgeschäftsstelle

Telefon: 089-9241-1417

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