Auf dem Chiemsee (Lkr. Rosenheim) mussten mehrere Boote (überwiegend Elektro- oder Segelboote) abgeschleppt und vereinzelt auch geborgen und ihre Insassen von der Wasserwacht gerettet werden. Darüber hinaus beobachtet der Krisenstab der Wasserwacht Bayern die Pegelstände und Hochwasser-Vorhersagen im oberbayerischen Raum (v. a. Inn) engmaschig.
Im Landkreis Miesbach unterstützte das Bayerische Rote Kreuz bei der Evakuierung von 20 Betroffenen aus der Wallbergbahn Rottach-Egern und versorgte an einem Wandererparkplatz in Bad Wiessee sieben Patient*innen mit Platzwunden.
Im Landkreis Dachau wurde das Tor einer Fahrzeughalle der Bereitschaft Markt Indersdorf schwer beschädigt und ein vor der Fahrzeughalle stationierter Sattelauflieger des Katastrophenschutzes stürzte um.
Im Landkreis Aichach-Friedberg wurde ein Bierzelt umgeworfen. Insgesamt 30 Personen zählten dabei als Betroffene und wurden durch das Bayerische Rote Kreuz und die Arbeitgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen betreut oder behandelt. Hiervon waren 10 Personen mittelschwerverletzt und wurden durch Rettungshubschrauber, Rettungswagen und Krankentransportwagen in Krankenhäuser transportiert. Der Rest zählte als leicht- oder unverletzt.
Ebenfalls im Landkreis Aichach-Friedberg deckte das Unwetter das Dach einer Senioreneinrichtung ab. Da sich der Schaden nicht kurzfristig beheben ließ, mussten rund 100 Bewohner*innen durch das Bayerische Rote Kreuz und die Arbeitgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen evakuiert werden. Dabei mussten einige der Bewohner*innen auch in weiter entfernte Einrichtungen transportiert werden, da im Umkreis des Landkreises die Aufnahme nicht möglich war.
Zahlreiche Bergwachtbereitschaften waren mit Sondereinsatzanhängern des Katastrophenschutzes in Oberbayern im Einsatz, um Dächer abzudichten und die Feuerwehr bei ihren Arbeiten auf den Dächern abzusichern.
Sowohl Bereitschaften, als auch Bergwacht und Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes waren infolge des Unwetters stark gefordert. Die BRK-Bereitschaften beispielsweise stellten in mehreren Regionen Bayerns die Betreuung und Verpflegung evakuierter Personen sicher und verstärkten bedarfsweise den Rettungsdienst mit Unterstützungsgruppen.
Auch Einrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes wurden infolge des Unwetters in Mitleidenschaft gezogen. So sind beispielsweise am Katastrophenschutz- und Hilfeleistungszentrum des BRK im Landkreis Miesbach diverse Beschädigungen (Verbeulte Jalousien, Beschädigungen an der Fahrzeughalle, am Dach und an der Fassade).
Darüber hinaus wurden mehrere Rettungswagen, Notarzt-Einsatzfahrzeuge, Krankentransportwagen und weitere Einsatzfahrzeuge (bspw. Bergwacht-Einsatzfahrzeuge) leicht bis schwer beschädigt. Einige dieser Fahrzeuge sind so stark beschädigt, dass sie aktuell nicht mehr einsatzbereit sind.
Es ist davon auszugehen, dass sich das Schadensausmaß innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes in den nächsten Tagen klarer abzeichnen und möglicherweise vergrößern wird.