· Pressemitteilung

Wasserwacht warnt vor dem Betreten von Eisflächen!

Lebensgefahr auf Gewässern und Seen!

Hinweis und Warnung der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes: Der Wintereinbruch der vergangenen Tage sorgt für Eisflächen auf Seen und Flüssen. Doch birgt das noch recht dünne Eis große Gefahren. Durch Strömungen unter der Eisfläche ist das Eis niemals gleichmäßig dick. Besonders gefährliche Stellen sind die Flächen in der Nähe eines Zulaufs durch einen Bach. Erfahrungsgemäß sind an diesen Stellen die Eisdecken besonders trügerisch und zu allen Zeiten wenig tragfähig, weil das Eis auch bei Minustemperaturen durch den Zustrom besonders dünn bleibt.

Für alle Eissportler oder auch für Spaziergänger ist deshalb auf dem Eis höchste Vorsicht geboten. Niedrige Wassertemperaturen im Winter bedeuten für ins Eis eingebrochene Menschen große Gefahren. Ulrike Scharf, Vorsitzende der Wasserwacht Bayern: "Jeder, der ins Eis einbricht, ist in Lebensgefahr. Das Risiko ist groß, innerhalb kürzester Zeit das Bewusstsein zu verlieren und zu ertrinken." Daher empfiehlt die Wasserwacht Bayern allen Schlittschuhläufern, Eisseglern und Spaziergängern, in den nächsten Tagen trotz schwankender Temperaturen Eisflächen auf Seen und anderen Gewässern nicht zu betreten und die Schilder und Hinweise, die vor dem Betreten der Eisflächen warnen, ernst zu nehmen.

Regeln für den Ernstfall

Was tun, wenn man selbst im Eis einbricht?
  • Laut um Hilfe rufen.
  • Ist man alleine unterwegs und eingebrochen, sollte man sich nicht mehr als nötig bewegen, um so wenig Körperwärme wie möglich zu verlieren. Das Wasser ist an der Nullgradgrenze. Daher kann Bewusstlosigkeit schon nach wenigen Minuten eintreten. Danach hat man keine Kontrolle mehr und ertrinkt.
  • In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
  • Bei einer dünnen Eisdecke das Eis so weit abbrechen, bis es trägt, sich dann in Bauch- oder Rückenlage flach auf das Eis hochziehen und auf  dem Bauch zum Ufer kriechen. Durch die Verteilung des Körpergewichts auf eine größere Fläche vermeidet man ein weiteres Einbrechen.
  • Mit sogenannten Eispickeln, die man auf dem Eis immer in der Tasche haben sollte, kann man sich im Eis besser festhalten und vermeidet blutig aufgeschürfte Hände von den Eiskanten.

Was tun, wenn man jemand anderen retten will?
  • Die Person beruhigen, deutlich machen, dass man Hilfe holt.
  • Sofort Hilfe rufen, am besten über Handy. Notruf Nummer 112  und 110. Stichworte sind: Was ist passiert und wo ist der Unfallort? Je genauer die Angaben, desto schneller kommt Hilfe. Wie lange ist die Person schon im Eiswasser?
  • Dem Eingebrochenen niemals aufrecht stehend, sondern auf dem Eis liegend helfen, da die Gefahr besteht, selbst einzubrechen.
  • Dem Eingebrochenen niemals die Hand reichen, da man selbst ins Wasser rutschen könnte. Dem Verunglückten nur mit einem festen Gegenstand helfen, den man auch loslassen kann, zum Beispiel Äste, ein Kleidungsstück, das kann auch ein  Schal sein oder ein Abschleppseil.
  • Den Verunglückten am Ufer ruhig lagern und zudecken. Wenn er bewusstlos ist, die Atmung kontrollieren.
  • Die nasse Kleidung des Eingebrochenen erst zusammen mit den Mitarbeitern vom Rettungsdienst abnehmen.
Weitere Informationen auf http://www.wasserwacht.de/Richtiges+Verhalten+am+und+auf+dem+Eis.18.html
Rückfragen unter Dominic Mollocher, Wasserwacht Bayern
Tel.: 089-9241 -1328