Am ehemaligen Flughafen Berlin Tegel wurde eine Zeltstadt sowie die dazugehörige Infrastruktur für Geflüchtete aus der Ukraine aufgebaut. Auch drei Einsatzkräfte des BRK waren maßgeblich daran beteiligt. Nur 72 Tage nach dem Einsatz im Ahrtal waren die Rotkreuzler*innen in Tegel im Einsatz.
Zur Erhöhung der Unterbringungskapazitäten am Flughafen Berlin Tegel wurde eine Zeltstadt „Labor Betreuung 5000“ aufgebaut. Diese umfasst drei Großzelte, die eine autarke Versorgung und Betreuung von bis zu 900 Personen sicherstellt. Ein Aufenthaltszelt, zwei Schlafzelte, mehrere Dusch- und Toilettencontainer, ein temporäres Kläranlagensystem sowie eine Aggregatstromversorgung sind der Hauptbestandteil dieses Pilotprojektes.
Um ein solches Projekt in der Kürze der Zeit stemmen zu können, sind Einsatzkräfte, die das Material kennen unabdingbar. Durch ihren mehrmonatigen Ahrtal Einsatz kennen sich die drei Elektrotechnikmeister aus den BRK Kreisverbänden Haßberge, Freising und Ansbach nicht nur sehr gut mit dem Equipment des „Labor Betreuung 5000“ aus, sondern konnten durch ihr Fachwissen die Elektroplanung, Materialbeschaffung, Installation und Messungen rechtssicher für das DRK durchführen. Weitere Unterstützung kam durch Elektrotechniker aus Hessen und Sachsen- Anhalt.
Neben dem Zeltbau ist gerade die Infrastruktur Wasser/Abwasser und Strom ein wichtiger Bestandteil in dieser Zeltstadt. Die völlig autarke Stromversorgung wird von zwei 300 kVA Ersatzstromerzeugern sichergestellt. Die die Stromversorgung wurde redundant aufgebaut und könnte mit wenigen Handgriffen auf das Ersatzgerät umgeschaltet werden. Angeschlossen hieran sind zwei Großverteilerkästen, die sich bereits im Hochwassereinsatz 2021 bewährt haben, vier Baustromverteiler und sechzehn Kleinverteilkästen. Somit ist die Grundversorgung der Zeltstadt gesichert. Insgesamt wurden ca. 1.400 Meter Starkstromleitungen, über 600 Meter Verlängerungen und 400 Meter Erdungsdraht verlegt. Zu einer ordnungsgemäßen Anlage gehört auch das Messen der Verteilungen und Leitungen mit speziellen Messgeräten, das Protokolieren und Plan erstellen, wie bei einer Hausinstallation auch.
Die Verkabelung einer solchen Unterkunft muss selbstverständlich der Norm entsprechen und sicher für die Vertriebenen sein, denn gerade für Kinder sind Schaltschränke und Steckdosen eine willkommene Spielwiese. Dies gilt es bei der Kabelverlegung und dem Aufbau der gesamten Anlage immer zu bedenken.
Die Anschlüsse der Dusch- und Toilettencontainer so wie die Überprüfung der gesamten Containeranlagen war ebenso Bestandteil der Installation wie der Anschluss der Hebeanlagen und Sicherheitseinrichtungen dafür. Wichtig bei so einer autarken Zeltstadt ist auch die Außenbeleuchtung die über mobile Lichtmasten bewerkstelligt wurde.
Wie stark die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte wieder einmal war, sieht man an der geringen Zeit (die Einsatzkräfte waren nur wenige Tage im Einsatz), die für den gesamten Aufbau benötigt wurde - und das nur wenige Wochen nach dem Einsatz im Ahrtal.