Großschadensereignisse, wie Terroranschläge und in immer kürzeren Abständen auftretende Naturkatastrophen, stellen Katastrophenschutzbehörden und Hilfsorganisationen vor neue Herausforderungen. Mit dem Bayerischen Ausbildungszentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) ist ein beispielloser Schritt bei der Vorbereitung auf derartige Ereignisse und der Vernetzung der Organisationen untereinander getan.
Windischeschenbach steht künftig für eine Helferausbildung auf absolutem Topniveau und ist außerdem ein starkes Signal für die gesamte nördliche Oberpfalz. Joachim HerrmannZum Start des mehrstufigen Projekts wird eine vorhandene Halle so umgebaut, dass bereits ab Mitte 2019 realitätsnahe Übungen stattfinden können. Hochmoderne Simulationstechnik und ein innovativer Ansatz ermöglichen es, mit den Einsatzkräften in einer in hohem Maße realistischen Lagedarstellung Einsätze zu trainieren und im Anschluss jedem einzelnen Teilnehmer ein individuelles Feedback zu geben. Die hierfür im BayZBE geschaffenen Ressourcen sind in Bayern für das Ehrenamt einmalig und könnten auch bundesweit Vorbildcharakter haben. Es geht dabei um spezialisierte Angebote, die als Ergänzung sowohl zur organisationseigenen Ausbildung als auch zu den von Einsatzkräften über eLearning erworbenen Kenntnissen durchgeführt werden. Die Fähigkeiten der Ehrenamtlichen werden vertieft und kontinuierlich verbessert. Die zweite Phase des Konzepts sieht die Errichtung eines modernen Schulungs- und Trainingszentrums mit zusätzlichen Indoor- und Outdoor-Flächen vor, das den Einsatzkräften weiterhin vielfältige Übungsmöglichkeiten und Einsatzszenarien bietet. Hier wird mit deutlich mehr Investitionsaufwand zu rechnen sein. Das BRK begrüßt das Engagement des Freistaates Bayern, der das BayZBE mit einer Beteiligung von 90 Prozent maßgeblich fördert. Darüber hinaus laden die Hilfsorganisationen, die sich als Gesellschafter der Betreibergesellschaft des Zentrums mit 10 Prozent Eigenleistung einbringen, auch starke Partner aus der Wirtschaft ein, dieses innovative Projekt, das bereits jetzt über die bayerischen Grenzen hinaus Interesse geweckt hat, zu unterstützen. „Unsere Einsatzkräfte, die in den letzten Jahren immer neuen Einsatzszenarien ausgesetzt waren, werden in Windischeschenbach gemeinsam mit der Bayerischen Polizei künftig für solche speziellen Lagen üben und trainieren“, sagt BRK-Präsident Theo Zellner. Das Trainings- und Simulationszentrum wird allen Mitgliedern der „Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz“ offenstehen.