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Das Bayerische Rote Kreuz verfolgt in seinen über 200 Kitas unterschiedliche pädagogische Ansätze mit einer unterschiedlichen Fokussierung.
Die pädagogische Arbeit in den Kitas des BRK
Die BRK-Kindertagesbetreuung zeichnet aus, dass sie sich an den Grundsätzen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond Bewegung ausrichtet: Das Kind in seiner Lebenssituation mit all seinen Bedürfnissen und Interessen steht im Mittelpunkt und wird als eigenständige Persönlichkeit geachtet und somit bei seiner weiteren Entfaltung umfassend gefördert. Im Zeichen der Menschlichkeit setzt sich das BRK für die Rechte aller Kinder ein. Das friedvolle Zusammenleben wird gefördert; Unterschiede in der Herkunft und der unterschiedliche Stand der Entwicklung bei jedem Kind werden als kreatives Potenzial verstanden. Denn jedes Kind ist einzigartig und einzigartig ist auch seine persönliche Entwicklungsbiografie. Deshalb gibt das BRK den Kindern den Freiraum, den sie brauchen, um sich ihrem eigenen Rhythmus entsprechend entwickeln zu können.
Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche
Die themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsbereiche des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung (BayBEP) fließen in die alltägliche pädagogische Arbeit mit den Kindern sowie in spezifische Angebote und Projekte ein. Dabei werden Schwerpunkte in den Bereichen Werteorientierung, Religiosität, Emotionalität und soziale Beziehungen, Umgang mit Konfliktsituationen und Gewaltprävention gesetzt. Neben der wertebezogenen Arbeit stehen Sprach- und Medienkompetenz, die Förderung sportlich interessierter Kinder, künstlerisch aktiver Kinder sowie fragender und forschender Kinder in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften sowie Technik und der Umweltbildung an zentraler Stelle des Bildungs- und Erziehungsplans.
Pädagogische Arbeit erfordert mehr Flexibilität
Eine der zentralsten Anforderungen, die heute an unsere Gesellschaft gestellt wird, ist Flexibilität. Unplanbar gewordene Tagesabläufe und ein stillschweigend vorausgesetztes hohes Reaktionsvermögen auf unerwartete Ereignisse aufgrund permanenter Erreichbarkeit, zudem Arbeitszeiten, die sich nicht mehr an einem festen Rahmen orientieren, stellen berufstätige Eltern vor große Herausforderungen. Wird die Arbeitszeit von Eltern von den festen Öffnungszeiten einer Tageseinrichtung getaktet, reagieren Arbeitgeber nicht selten mit Unverständnis. Auch wird heute von Arbeitnehmern ein gewisses Maß an Überstunden stillschweigend nahezu vorausgesetzt. Um in unvorhergesehenen Situationen flexibel reagieren zu können, sind berufstätige Eltern auf die Anpassungsfähigkeit einer Kita angewiesen. Denn gerade die Stabilität ist es, die in der frühkindlichen Entwicklung einen wichtigen Faktor übernimmt. Dies können gestresste Eltern und ständig wechselnde Betreuungspersonen allerdings nur selten, trotz aller Mühen, garantieren. Denn Kinder brauchen feste Rahmen und vor allen Dingen Halt durch gefestigte Eltern.
Die Einrichtungen des BRK sind in der Regel von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ein Lösungsansatz für längere Betreuungszeiten wäre die Einführung verschiedener Betreuungsmodule, von denen die einen von den Eltern fest gebucht, die anderen flexibel „on top" und gegen Zuzahlung in Anspruch genommen werden können. Jene flexiblen Module könnten eine von einer gesondert bezahlten Fachkraft übernommene Betreuung bis beispielsweise 20.00 oder 21.00 Uhr gewährleisten. Allerdings besteht auch hier das Problem, dass nicht genügend Fachkräfte vorhanden sind, um diese flexiblen Betreuungszeiten zu decken. Wenn Kinder aufgrund höherer Arbeitszeiten beider Elternteile länger in den Einrichtungen bleiben, sind daher neue Konzepte bei der Personalgewinnung gefragt. Denn Qualitätssicherung ist und bleibt unverzichtbar.